
Zu wissen, wer wie lange und wie oft auf der eigenen Webseite surft, ist nicht nur interessant, sondern für professionelle (Content-)Marketer absolut notwendig. Auch die Information, über welche Endgeräte und Quellen User auf das eigene Online-Angebot gelangen, lässt sich in einen deutlichen Mehrwert ummünzen; nämlich dann, wenn Inhalte, Design und Ansprachen zielgerichtet umgesetzt werden. Dafür braucht es ein professionelles Tracking der Webseitenbesucher und etwas Know-How, die erhobenen Daten zu interpretieren und für die Vermarktung von Inhalten und Produkten zu nutzen.
Webtracking: die Möglichkeiten
Der Platzhirsch in puncto Besucher-Tracking auf Webseiten ist Google Analytics. Der Dienst wurde 2005 eingeführt und ist kostenlos. Alles was man braucht, ist ein Google Account und eine Webseite, in die man den Analytics Code implementiert. Dies geschieht üblicherweise im <head>-Tag auf jeder Seite einer Website. Altbekannte Alternativen zu Analytics von Google sind beispielsweise AWStats, Piwik (Matomo) sowie Econda, wo insbesondere die Daten von Webshops im Fokus stehen.
Vorsicht beim Tracking mit Cookies
Eines haben die meisten Web-Besucher-Tracker gemeinsam: Sie nutzen Cookies. Und weil das Tracking von Nutzerdaten und -verhalten kein rein technisch notwendiger Einsatz von Cookies ist, müssen Website-Betreiber die ausdrückliche Einwilligung ihrer Besucher einholen, bevor entsprechende Cookies aktiviert werden. Hier spricht man dann vom sog. Opt-In-Verfahren, das meist über ein entsprechendes Consent Banner gelöst wird.
Zwar haben wir alle uns längst daran gewöhnt - DSGVO sei Dank - nervig ist und bleibt es aber dennoch.
Außerdem ist in der Datenschutzerklärung über den Einsatz des Tracking-Tools zu informieren. Ergänzt wird die Info gerne mit einer Opt-Out-Lösung. Damit können User aktiv Widerspruch gegen das Speichern und Verwalten von personenbezogenen Daten einlegen.
Alternative: Tracking ohne Cookies

Die nicht nur DSGVO-konforme, sondern auch benutzerfreundliche Alternative zu gängigen Tracking-Tools ist das Tracking ohne Cookies - zum Beispiel mit der Trackboxx. Sofern kein anderer Dienst genutzt wird, der personenbezogene Daten von Webseitenbesuchern erhebt, können Publisher prinzipiell komplett auf das Opt-In-Verfahren verzichten. Statt über Cookies wird ein Hash erzeugt und maximal 24h gespeichert. Die Trackboxx selber speichert keine personenbezogenen Daten und bietet eine intuitive Benutzeroberfläche mit allen wichtigen Funktionen.
Zielsetzung: aus Daten Werte schaffen
Das Herzstück eines jeden Tracking-Tools ist der Datenpool. Dieser speist sich aus Infos zur Besucherquelle (organische Suche, Social-Media-Verweise, Direct Traffic), der Art des Endgerätes, über die User auf der Webseite surfen (mobiles Endgerät - Smartphone oder Tablet, Desktop-PC), sowie den generellen Besucherzahlen in einem bestimmten Zeitraum. Außerdem werden die Verweildauer und Bounce-Rate erfasst.
- Besucherzahlen
- Page Views
- Verweildauer
- Absprungrate
- Live Besucher
- Herkunft
- Referer
- Geräte/ Browser
OnPage-Optimierung auf Basis von Benutzerdaten: Beispiele
Ziel der ganzen “Datensammlerei” ist nicht etwa (nur) die Befriedigung der eigenen Neugier, sondern vielmehr eine effektive OnPage Optimierung - also das Optimieren von Webseiteninhalten für bestimmte Nutzergruppen und Zielsetzungen.
Daten | Empfehlung |
---|---|
hohe Absprungrate | Registriert man beispielsweise eine sehr hohe Absprungrate (Bounce-Rate), könnte die sog. User-Intention (Absicht eines Webseitenbesuchers) nicht erfüllt worden sein. Das kann an schlechten (schlecht ausgerichteten) oder auch zu wenigen Inhalten liegen. Ebenso können lange Ladezeiten in einer hohen Absprungrate resultieren. |
wenig Conversion | Sind Bounce-Rate und Verweildauer im grünen Bereich, mangelt es jedoch an zielgerichteter Conversion der User (z. B. Ausfüllen eines Formulars oder Bestellung eines Produkts), könnten bessere Conversion-Spots in Form von sinnvoll platzierten Call-to-Action Elementen das Problem beheben. Bei der Ausrichtung der gesamten Webseitenstruktur, insbesondere des Designs, helfen Daten zu den Endgeräten der User. |
wenig organischer Traffic | Wird viel Social-Media-Traffic, jedoch wenig organischer Zugriff, analysiert, sollte man sich überlegen, mit gezielter Suchmaschinenoptimierung (SEO) in die organischen Rankings zu investieren. |
viele Besucher von bestimmten Orten | Informiert einen das Tracking-Tool über viele Webseitenbesucher von einem bestimmten Ort (eine Stadt in Deutschland oder Besucher aus dem Ausland), bietet einem diese Information die Möglichkeit, spezielle Inhalte für diese Orte bereitzustellen. Allerdings kann die Schlussfolgerung auch sein, sich mehr um die User anderer Städte oder Länder zu bemühen. |
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